Schwierigkeitsgrad: leicht – mittel
Im Keimglas lassen sich komfortabel keimfähige Saaten zu Keimlingen heranziehen. Mit ein paar Faustregeln an der Hand klappt es ganz einfach. Außerdem macht es Spaß, den Entwicklungsprozess dieser kleinen Vitalstoffbomben zu beobachten.
Zutaten:
keimfähige Saat, mittelgroße bis große Saaten: etwa 1/6 der Glasgröße; kleine Saaten: etwa 1 – 2 EL Saat pro Glas; Keimlinge brauchen je nach Keimgröße das 2- bis 4-fache Volumen |
gefiltertes Wasser zum Einweichen und Spülen |
Küchengeräte:
- Keimglas mit Abtropfvorrichtung
- Küchensieb
Zeiten
- Einweichen: je nach Saat 2 – 12 St., am besten über Nacht
- Keimen: je nach Saat und gewünschtem Ergebnis 1 – 4 Tage bei ca. 18 – 20 Grad
- Spülen: 2 mal täglich, im Sommer evtl. mehrmals (u.a. zur Abkühlung)
- Haltbarkeit: etwa 4 Tage im Kühlschrank
Einweichen
Mittelgroße bis große Saaten in eine Glasschüssel schütten, reichlich Wasser auffüllen und die Saat waschen. Lassen Sie die Saat im Wasser kurz stehen, damit sich Schmutzpartiel an der Wasseroberfläche absetzen können.
Gießen Sie das Waschwasser zur Hälfte samt der Schmutzpartikel ab und noch einmal mit frischem Wasser auf.
Gießen Sie die Saaten in ein Küchensieb und lassen das Waschwasser abfließen. Sondieren Sie, soweit möglich, beschädigte Körnchen aus.
Schütten Sie die Saat und frisches Wasser in das Keimglas im Verhältnis: 1 Teil Saat zu 3 bis 4 Teile Wasser.
Den Gitterdeckel festschrauben, bzw. bei einem selbstgebauten Keimglas das Fliegengitter über die Glasöffnung legen und mit dem Einkochring fixieren.
Stellen Sie das Glas an einen dunklen Ort oder decken das Glas mit einem Tuch ab. Lassen Sie die Saat, je nach Sorte, 8 – 12 St. weichen und quellen.
Kleine Saaten werden gleich in das Keimglas geschüttet und mit reichlich Wasser aufgefüllt.
Das Glas mit dem Gitterdeckel oder Fliegengitter und Einkochring verschließen.
Das Glas schwenken, so dass sich Staub und sonstige Schmutzpartikel vom Saatgut lösen. Das Glas kurz stehen lassen, damit die Schmutzpartikel nach oben schweben.
Das Wasser abgießen. Den Vorgang bei starker Schmutzbildung nochmal wiederholen.
Dann etwa 4 mal soviel frisches Wasser wie Saat durch den Deckel bzw. das Fliegengitter über das Saatgut gießen.
Das Saatgut muss an einem dunklen Ort oder mit einem Tuch bedeckt 2 – 8 St. – je nach Sorte – weichen und quellen.
Keimen
Nach der Quellzeit gießen Sie das Wasser ab, spülen mit frischen Wasser nach und gießen es wieder ab.
Stellen Sie das Glas seitlich gekippt in eine flache Schale oder in das Abtropfgestell, so dass überschüssiges Wasser abtropfen kann. Nun beginnt der Keimprozess, der – je nach Saat und gewünschtem Ergebnis – 1 bis 4 Tage dauert.
Einige Saaten, z.B. Kichererbsen, sind Dunkelkeimer. Wenn Sie keinen dunklen Platz für die Keimgläser finden, decken Sie sie mit einem Küchentuch ab.
Lichtkeimer, wie z.B. Alfalfa und Hafer, verlangen sofort nach der Quellzeit zwar kein Sonnen- aber indirektes Licht.
Spülen
Während der Keimzeit werden die Keimlinge mindestens 2 mal täglich, im Sommer öfter gespült, d.h.: Die Keime mit reichlich Wasser bedecken, …
… das Glas schwenken, um alle Keimlinge zu benetzen und dann ein paar Minuten stehen lassen, damit sich die Keimlinge mit Wasser vollsaugen können, …
… das Wasser abgießen und das Glas wieder gekippt in die Abtropfschale stellen. Das Spülen ist wichtig, damit die Keimlinge mit Wasser versorgt und gekühlt werden.
Ernten
Nachdem die Keimlinge die gewünschte Größe erreicht haben, werden sie ein letztes Mal gespült und abgegossen.
Dann wird der Schraubdeckel bzw. das Fliegengitter entfernt und Sie können die frischen, knackigen Keimlinge gleich genießen, weiter verarbeiten oder in einem offenem Glas im Kühlschrank lagern.
Häufig verwendete Saaten
Dunkelkeimer
Bohnen, Brokkoli
Erbsen
Fenchel
Hanf
Kichererbsen, Kohl (jeder, auch Rotkohl), Kürbis
Linsen
Mais, Mungbohne
Nackt-Gerste
Rauke, Radieschen, Rettich (auch Daikon Rettich)
Sesam, Sojabohne, Sonnenblumenkerne
Weizen & Co.: Dinkel, Einkorn, Emmer, Kamut
Lichtkeimer
Alfalfa, Amaranth
Basilikum, Bockshornklee, Bohnenkraut, Buchweizen (auch Halbschatten)
Estragon
Hirse
Kerbel, Klee (jeder, auch Rosen-, Rotklee), Kresse
Leinsamen
Majoran, Minze
Nackt-Hafer, Nackt-Roggen
Quinoa
Reis
Sellerie, Senf
Thymian
Wildkräuter, die meisten
Gerne ergänze ich die Tabelle beliebter Keimlinge. Im Kommentarfeld können Sie mir schreiben, welche weiteren Dunkel- und Lichtkeimer Sie für die Sprossenküche kennen.
Im Überblick: Einweich- und Keimzeit für Samen, Saaten & Körner
Hier finden Sie alle Zeiten im Überblick, um selbst Körner, Saaten und Samen zu keimen. In der linken Spalte finden Sie das Keimgut. In der mittleren Spalte stehen die Einweichzeiten – Einweichen ist immer der erste Schritt vor dem eigentlichen Keimprozess. Die Keimzeit steht in der rechten Spalte.
Immer wieder wird mir die Frage gestellt: Ist die Einweichzeit in der Keimzeit enthalten? Antwort: Nein, das ist sie nicht. Einweichzeiten und Keimzeiten werden hier in der Tabelle – wie auch in den Anleitungen und Rezepten – gesondert angegeben.
Körner, Saaten, Samen | Einweichzeit | Keimzeit |
---|---|---|
Alfalfa* (Luzerne) | 6 St. | 7-8 Tage (nicht vor dem 7. Tag ernten) |
Amaranth | 6 St. | am 2.-3. Tag (Sprossen) – 6-7 Tage (Grünkraut) |
Basilikum(-Kresse)**, Brokkoli, Rettich* | 8 St. | am 3. Tag (Sprossen) – 6 Tage (Grünkraut) |
Bockshornklee | 5 St. | ab 2. Tag (Sprossen) – ab 4. Tag (Grünkraut) |
Bohnen (Mungbohne, Sojabohne), Erbsen, Linsen | 12 St. | ab 3. Tag – 5 Tage |
Buchweizen | 2 St. | 2-4 Tage |
Dinkel und Weizen, Roggen (Nackt-Roggen) | 12 St. | 2-3 Tage; Dinkel, Weizen: 10-12 Tage für Grünkraut (Weizengras) etwa 12-15 cm hoch |
Einkorn, Emmer, Kamut | 10-12 St. | 2-3 Tage |
Gerste (Nackt-Gerste), Hafer (Nackt-Hafer) | 8 St. | 2-3 Tage; Gerste: 10-12 Tage für Grünkraut (Gerstengras) etwa 12-15 cm hoch |
Hanf (Speisehanf) | 6 St. | 3-4 Tage |
Hirse | 12 St. | 1-2 Tage |
Kichererbsen | 18 St. | ab 3. Tag – 5 Tage |
Kresse*/**, Rauke* (Rucola), Sellerie-Kresse* | keine | ab 6. Tag |
Kürbiskerne | 12 St. | 3 Tage |
Leinsamen*/** | keine | ab 8. Tag |
Mais | 12-24 St. | 3-4 Tage |
Quinoa | 4 St. | 1 Tag |
Radieschen*** | 12 St. | ab 3. Tag (Sprossen) – 10 Tage (Grünkraut) |
Reis | 12 St. | 3-4 Tage |
Rotklee* | 8 St. | 6-8 Tage |
Senf*** | 6 St. | ab 3. Tag (Sprossen) – 9 Tage (Grünkraut) |
Sesam | 8 St. | 1-2 Tage (spätestens am 2. Tag ernten; wird danach bitter) |
Sonnenblumenkerne | 6 St., für Grünkraut: 12 St. | 1-2 Tage; für Grünkraut: 8- maximal 12 Tage (verlieren danach ihren nussigen Geschmack) |
Wildkräuter**** (z.B. Vogelmiere) und Gartenkräuter**** (Bohnenkraut, Estragon, Kerbel, Majoran, Minze, Thymian) | keine | 1-2 Wochen (Keimzeit), weitere 1-2 Wochen (Ernte) |
*Als Grünkraut verzehren! Die Saaten können im Glas angezüchtet werden (etwa 2-3 Tage). Danach sollten Sie sie in ein Hydrogerät oder ein Tablett umsetzen, damit sich die Sprossen gleichmäßig zu Grünkraut entwickeln können.
** Leicht bis stark schleimbildend! Für die Grünkraut-Zucht auf Keimgittern ziehen. Für die Sprossenzucht (wie z.B. bei Buchweizen) können die Samen im Glas gezogen werden.
*** Die in diesen Saaten enthaltenen ätherischen Öle (z.B. Senföl) wirken im Sprossenglas antibakteriell, also als Schimmel-Blocker. Wenn Sie diese Saaten in kleinen Mengen beispielsweise Kichererbsen und Bohnen beim Keimen hinzufügen, kann die Schimmelbildung verhindert werden.
**** Aufzucht in der Erde.
Keimgläser können Sie einfach und preiswert selber bauen (s. Keimglas Eigenbau) oder Sie schauen sich im Handel um. Dort können Sie zwischen Einfach- und Luxusausstattungen wählen.
Im Winter, wenn es über Nacht zu kalt wird, können Sie die Keimlinge mit einer Decke wärmen. Da die Keimlinge während des Keimprozesses selbst Wärme erzeugen, wird’s unter der Decke „kuschelig“.
Wenn Sie die Keimlinge für ein paar Tage im Kühlschrank lagern, sollten sie mindestens einmal täglich gespült werden. Sie wachsen im Kühlschrank, wenn auch verhalten, weiter.
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Ich habe zum Keimen eine Frage, da zurzeit zwischen 25 bis 38 Grad herrschen gehe ich davon aus das es deshab zu Problemen bei den Keimen kommen kann (jedenfalls ist es mir bei Buchweizen, Lupine, Kichererbsen, Quinoa aufgefallen), sie sind eher weich-matchig, manche riechen auch etwas. Ich habe gelesen das Optimale Temperaturen so bei 20 Grad liegen. Frage ist was man machen kann wenn es so warm ist? Ich glaube Rohköstler werden kaum auf das Keimen im Sommer verzichten. Sind die Keime auch wenn sie so komisch werden dennoch völlig unbedenklich? Wobei ich immer Lupine und Kichererbse dämpfe oder kurz im Wasser gare.
Danke und LG Mareike
Hallo Mareike,
ja, bei diesen Temperaturen ist die Sprossenzucht nicht einfach.
Vorausstellen möchte ich: wenn die Keimlinge matschig sind oder alles andere als frisch riechen, entsorge ich sie immer! Dann sind sie nicht in Ordnung und die Gefahr, sich einen verdorbenen Magen zuzulegen, ist groß. Dabei bin ich lieber ein bisschen mehr als vorsichtig.
Der Sommer bringt eine Menge Grünzeug hervor, so dass ich meist eine Keim-Pause einlege, vor allem bei starker Hitze. Wer allerdings mit einem gut belüfteten Keller gesegnet ist, kann mit der Sprossenzucht dort hin umziehen. Wichtig ist, die Keimlinge oft und gründlich zu spülen – ich habe es schon auf 6 Spülgänge pro Tag gebracht. Das Spülen wässert sie nicht nur, sondern bringt Kühlung. Also: spülen, spülen … spülen.
Manch einer begnügt sich damit, die Saaten nur ankeimen zu lassen. Zwar nicht alle, aber viele Saaten und Körner lassen das Ankeimen zu. Bei Buchweizen beispielsweise funktioniert das prima und die angekeimten Körnchen schmecken im Salat recht lecker.
Liebe Grüße Mary
Super Aufstellung und Tipps, extraklasse!!! Vielen lieben Dank!! Endlich weiss ich jetzt, warum manche Sprossen einfach nicht gelingen wollten… LG, Rosi. 🙂
Hallo,
ich habe nur die Frage, wie man in den Keimgeräten eine unterschideliche Hanhabung zwischen Lichtkeimer und Dunkelkeimer hinbekommt. Ich habe ein Keimgerät aus dunkelgetönten Kunstoff. Bis jetzt sind alle Samen aufgegangen. Sesam und Sonnenblumensamen sowie Leinsamen und Alfalfa.
Lieben Gruß
Angela
Hallo Angela,
wenn die Samen aufgehen, dann ist alles gut. Viele Samen haben eine hohe Toleranzgrenze. Was Lichtkeimer anbetrifft, so brauchen sie "nur" ab und zu etwas Licht, um den Keimschub zu bekommen. Manchen Lichtkeimern reicht das schon beim Spülvorgang. Sollte es dir in deinem Keimgerät bei Lichtkeimern mal nicht so richtig gelingen, dann gäbe es die Möglichkeit, statt des getönten Deckels sie mit einer hellen Gaze zu bedecken oder sie für ein paar Stunden offen stehen zu lassen.
Aber – wie gesagt – wenn es den Samen reicht und sie gedeihen gut, dann würde ich daran nicht rühren. Weiterhin gutes Gelingen.
Liebe Grüße Mary
Hallo alle zusammen.
Ich möchte hier einmal die tolle Übersicht der Keimzeiten und Bedingungen loben. Sowas suche ich schon länger. Leider finden sich im Internet widersprüchliche Angaben über die Einweichzeiten. Diese hier decken sich mit meiner Erfahrung.
Ich suche daher eine Internetseite (wenn nicht hier :-)) oder auch ein Buch, das möglichst eine Vielzahl an Saaten mit entsprechenden Infos enthält.
Hat jemand einen Tipp für mich? Ich suche mir echt nen Wolf. Es gibt viele Bücher, aber leider ohne eine Übersicht, Inhaltsangabe. Es muss natürlich nicht kostenlos sein.
Dabnke euch schon mal vorab 🙂
Viele Grüße Tristan
Hallo Tristan,
danke fürs Lob. Hm, ja, die Liste kostete schon einiges an Zeit und anderen Ressourcen. Sie ist das Ergebnis aus der Praxis heraus und nicht, wie mir so häufig scheint, von anderen abgeschrieben.
Widersprüchliche Angaben, ja die kenne ich zur Genüge. Das kann von der "Abschreiberietis" herrühren, kann aber auch an unterschiedlichen Umständen liegen. Die Liste entstand in Norddeutschland. Jetzt lebe ich in Bulgarien und würde aufgrund des anderen Klimas bei den Angaben hier und dort etwas verändern. Aber als Richtlinie ist sie auch für Bulgaren gut handhabbar. Daher stelle ich sie nicht auf international um. 😉
Eine umfangreichere Liste mit all diesen Angaben, kenne ich leider nicht – weder im Web noch als Buch. Vielleicht meldet sich noch jemand mit Spürnase, der dir weiterhelfen kann.
Viele Grüße Mary
Vielen Dank für die Info Mary.
Wie kommt man dazu nach Bulgarien umzuziehen? Reine Neugier, wenn es mir gestattet ist 🙂
Hallo Tristan,
Bulgarien? Wir waren Deutschland müde, sonnenhungrig und abenteuerlusig. Schauten uns Spanien und Italien an, die sich als Auswanderland kompliziert zeigten, was die Bürokratie anbelangt und doch reichlich teuer. Dann bereisten wir Bulgarien, die Schwarzmeerküste und die Berge. Das Land steckt in vielerlei Hinsicht in den Kinderschuhen, was es nicht gerade einfach macht dort zu leben, aber auch Möglichkeiten eröffnet, uns eine eigene kleine Insel zu erschaffen. Daher wagten wir den Schritt.
Wer die Sprache nicht spricht, der hat es hier sehr schwer, denn Englisch ist nur mager verbreitet. Doch mit ein bisschen Russisch kommt man ganz gut voran.
Soweit in Kürze und liebe Grüße Mary
Hallo,
Ich bin gerade zufällig auf diese tolle Seite gestoßen, wirklich ein großes Lob!!! Ich bin totaler Anfänger auf diesem Gebiet und hätte eine Frage zu Licht und Dunkelkeimer. Wenn ich z.b. Radieschen in meinem Sprossenglas keimen lassen möchte muss ich das dann dunkel stellen bzw ein Tuch drum wickeln !?
Über eine Antwort würde ich mich riesig freuen.
Viele Grüße ,
Anja
Hallo Anja,
das freut mich, dass dir die Site gefällt – danke für's Lob.
Im Garten keimen Dunkelkeimer am besten, wenn sie Erde über ihrem Haupt haben. Im Glas simulieren wir das, indem wir ein Tuch, z.B. ein frisches Geschirrtuch, über das Glas legen. Und ja, Radieschen sind Dunkelkeimer. Lichtkeimer dagegen brauchen Licht als "Keim-Kick" und die stellt man, wenn sie im Glas gezogen werden, in eine lichte, allerdings nicht sonnige Ecke (Sonne wäre etwas zu viel des Guten).
Radieschen sind allerdings im Allgmeinen recht zäh. Beim Spülen bekommen sie ja auch Licht ab. Aber wenn sie im gedämmten Licht unter ihrem Spültuch keimen können, dann haben sie ihre nötige Ruhe.
Liebe Grüße Mary
Hallo Mary,
vielen Dank für deine Hilfe !
Dann werde ich das mal so machen und freue mich jetzt schon auf meine Sprossen 😉
Ich habe mir ein Kressesieb bestellt und da stand drauf die Kresse die ersten zwei Tage vor dem Austrocknen zu schützen und einen umgekehrten Teller drauf zu legen . Das widerspricht auch , denn Kresse sind ja eigentlich Lichtkeimer …. alles gar nicht so einfach.
Ich wünsche ein schönes Wochenende,
viele Grüße Anja
Hallo Anja,
ja, das widerspricht sich. Damit die Kresse nicht austrocknet, kannst du sie auch regelmäßig besprühen. Wenn du es doch mit dem Teller versuchen möchtest, dann könnte ein Glasteller gute Dienste leisten.
Mit dem Keimen ist es manchmal ähnlich wie mit Großmutters Geheimrezepten. Die eine schwört auf "dies-und-das", die nächste auf "so-und-so-und-nicht-anders". Ein paar Richtlinien gibts beim Keimen und gerade am Anfang ist man damit gut beraten. Doch mit zunehmender Erfahrung wirst du deine Erfolgsrezepte entwickeln.
Viel Spaß beim Experimentieren und viel Erfolg, Mary
Hallo Mary
Ja genau so habe ich es auch gemacht
Warum werden bei meiner Kresse nur die Wurzeln teilweise , besonders am Rand vom Sieb nur so bräunlich!?
Ich habe dieses mal extra zum Rand hin ca 1/2 cm frei gelassen und die Saat liegt auch schön nebeneinander und nasse Füße haben sie auch nicht…..Eigentlich könnte ich die Kresse ja einfach oben anfassen und mit den kleinen Wurzeln rausziehen und mitessen, doch wenn ich mir die Wurzeln so angucke möchte ich das glaube ich nicht
Ich glaube, dass Kressesieb und ich werden keine großen Freunde . Früher habe ich das einfach auf Küchenpapier gemacht, das ging wunderbar . Ich dachte, ich könnte das Papier sparen und dafür das Kressesieb nutzen doch momentan hält sich meine Begeisterung in Grenzen. Sehr sehr schade.
Viele Grüße ,
Anja
Hallo Anja,
am Rand kann die Kresse leicht trocken werden und nein, das würde ich dir auch nicht empfehlen, die bräunlichen Wurzeln mit zu essen.
Und ja, da kann ich dir nur zustimmen, denn ich bin mit dem Kressesieb auch nie warm geworden und bevorzuge, so wie du es machtest, die Papier-Methode. Dabei sehen die meisten Kressesiebe auch noch ganz hübsch aus. Aber vielleicht probierst du es mal: Sieb raus, Papier rein. Dann bleibt wenigsten der ästhetische Kick.
Liebe Grüße, Mary
Hallo.
Kann man Leinsamen auch gut spülen aufgrund des Schleims und dann nach der Keimzeit im Glas bereits verzehren?…oder sollte man ihn unbedingt bis zum Grünkraut ziehen. Wenn ja, warum?
Vielen Dank und liebe Grüße
Hallo zurück,
Leinsamen kann als Keimling und ebenso als Grünzeug gegessen werden. Gekeimten Leinsamen – also angekeimt und eben nicht als Grünzeug – kann man in einigen Bioläden kaufen.
Leinsamen lässt sich weniger gut im gewöhnlichen Keimglas, sondern viel besser in einer Keimschale oder einfach in einem Küchensieb keimen. Darin ist der enorm zähe Schleim leichter zu handhaben.
Liebe Grüße Mary
Hallo, ich habe Freitag angefangen Hanfsamen im Glas zu keimen. Heute wollte ich die Keimlinge essen, aber sie riechen muffig, säuerlich.
Hallo zurück,
wenn sie muffig und säuerlich riechen, dann ist irgendetwas schief gegangen und sie gehören auf den Kompost oder in den Müll. Wieso es schief ging, das kann an vielen Faktoren liegen. Das beginnt schon bei der Güte der Samen. Achte vor allem darauf, dass du keimfähige Samen nimmst. Wenn's auf der Packung drauf steht, stehen die Chancen gut. Ansonsten ist ausprobieren angesagt.
Liebe Grüße Mary
Hey Ihr Lieben,
ich habe 2 Fragen zu dem Thema Einweichen von Samen, Nüssen usw. und Keimdauer..
Soll ich Samen, Nüsse erst nach Ablauf der Keimdauer verzehren oder direkt nach dem Einweichen?
Und wie lange sind Samen, Saaten, Nüsse usw haltbar wenn man sie einweicht. Denn die Haltbarkeit ist ja verkürzt durch das Einweichen und den Keimprozess oder?
Wäre super wenn ihr mir die Fragen beantworten könntet 🙂
Liebe Grüße
Raphael
Hallo Raphael,
sorry, dass ich jetzt erst antworte. Mit verknackstem Arm lässt sich halt ein bissel blöde schreiben.
Puh, was für eine Frage, denn als Antwort könnte man glatt Seiten füllen. Die Liste s.o. zeigt dir die Einweich- und Keimzeiten verschiedener Saaten und Körner für ihre beste Entwicklung – d.h., dann sind sie vollgepumpt mit Nährstoffen.
Manche Saaten und Körner können auch direkt nach der Einweichzeit verzehrt werden, bei anderen, vor allem bei den meisten, gängigen Küchenkräutern und insbesondere bei Alfalfa ist das nicht anzuraten. Alfalfa z.B. enthält ein Gift, das erst nach entsprechender Keimzeit (s. Liste) vollständig abgebaut ist. Dann allerdings ist Alfalfa ein pralles Nährstoffwunder.
Gerade viele Körner – gemeint sind die gängigen Getreidekörner und Buchweizen – eignen sich für ein Frischkornmüsli oder für Frischkornbreie. Dann werden sie direkt nach dem Einweichen verarbeitet und verzehrt.
Nüsse sollten 8 bis 12 Stunden eingeweicht werden. Danach sind sie um einiges leichter verdaulich. Hier machen nur die Cashewkerne eine Ausnahme – bei empfindlichen Mägen kommen sie mit einer 2-stündigen Einweichzeit aus. Weniger Empfindliche können sie auch direkt knabbern.
Ach ja, zum Thema Verdaulichkeit ist noch zu sagen, dass bei Bohnen und Linsen auf die Einweich- und Keimzeit geachtet – sprich: eingehalten – werden sollte.
Nun zur Haltbarkeit: eingeweichte bzw. gekeimte Saaten, Körner und auch Nüsse halten sich im Kühlschrank etwa 2 Tage sicher. Bei Keimlingen auch bis zu 4 Tagen, wenn sie regelmäßig gespült werden. Sie keimen dann zwar langsam nur, aber immerhin im Kühlschrank weiter.
Besser und sicherer ist es, die eingeweichten oder gekeimten Saaten, Körner oder Nüsse im Dörrer sozusagen zurück zu trocknen. Damit kannst du dir einen nährstoffreichen Lagerbestand anlegen.
So, ich hoffe, das hilft dir erst einmal weiter.
Liebe Grüße Mary
Schoenen guten Abend,
vielen Dank fuer die vielen Infos, ich bin relativ neu dabei und habe auf deiner Seite schon viel lernen koennen 🙂 eine Frage habe ich und zwar sagst du in deiner Tabelle dass man Alfalfa nicht vor 7 Tagen keimen essen sollte, meine haben nach 3 Tagen schon lange weisse Keime und sogar gruene Blaettchen, muss/sollte man dann dennoch laenger warten oder ist das dann schon das Ziel? muss man warten bis sie kleine gruene Blaettchen haben oder kann man sie auch schon vorher geniessen? 🙂 Vielen Dank und lieben Gruss
Carina
Guten Tag Carina,
bitte warte, bis Alfalfa schöne grüne Blättchen ausgebildet hat, was nach etwa 7 Tagen der Fall sein dürfte. Vorher enthalten die Keimlinge das Gift Canavanin, das den Pflänzchen als Fraßschutz dient. Nach 7 Tagen bauen die Pflänzchen dieses Gift vollständig ab und können bedenkenlos genossen werden. So sagen es die Experten.
Wer es früher probiert, kann mit üblen Bauch- und Darmbeschwerden rechnen … sagen die Experten. Nun, ich habe es nicht probiert und 7 Tage gewartet und die Alfalfa schmeckten und taten mir gut. Das sind meine Erfahrungen.
Ich wünsche dir viel Freude und Genuss mit und an deinen Alfalfa, Mary
Guten Morgen!
Ich habe hier noch einen Link für Dich. Viel Spaß. LG. Petra
https://www.youtube.com/watch?v=pxNVVv8jW0I