Keimglas selber machen: So geht’s schnell und preiswert

Anleitung, um sich ein Keimglas selbst zu machen

Schwierigkeitsgrad: leicht

Keimgläser lassen sich ganz einfach und preiswert selber herstellen. Oder sogar kostenlos, denn häufig freuen sich Verwandte oder Freunde, dass ihre ausrangierten Weckgläser gute Dienste leisten können. Und ein Stück Fliegengitter liegt vielleicht hier oder dort ungenutzt in einem Keller.

Material:

1 Einweckglas (1 lt-Glas)
1 Einkochring passend zum Glas
Fliegengitter
1 Abtropfgestell für Geschirr oder 1 flache Schale

Werkzeug:

  • Schere
  • Lineal

Preise

  • Weckgläser mit Einkochringen können Sie für 50 Cent pro Glas auf dem Flohmarkt ersteigern oder im Kaufhaus für etwa 1,50 EUR kaufen
  • Fliegengitter pro Keimglas = 12 Cent, die Meterware kostet etwa 3 EUR (1m x 1m)
  • Eine flache Schale findet sich vermutlich in jedem Haushalt; falls nicht: ein einfaches Abtropfgestell bekommen Sie für etwa 3 EUR im Haushaltsgeschäft

So funktioniert’s

Keimglas selber machen

Das Fliegengitter auf dem Tisch ausbreiten und glattstreichen.

Keimen im Glas

Messen Sie mit dem Lineal 20 cm in Breite und Länge ab und schneiden Sie das Fliegengitter jeweils knapp ein.

Keimen

Schneiden Sie entlang der Gitterlinie bis Sie das Quadrat am zweiten Einschnitt umklappen können.

Keimglas bauen

Dann braucht es noch den zweiten Schnitt und …

Keimlinge züchten

… fertig ist die Abdeckung für das Keimglas.

Saaten

Waschen Sie das Fliegengitter vor der Anwendung im Spül- bzw. Kernseifenwasser bei 30 Grad gründlich durch, um Staub oder andere Ablagerungen zu entfernen.

Aufzucht im Glas

Jetzt brauchen Sie nur noch keimfähige Saaten und es kann losgehen mit der Sprossenzucht.

Anwendungs-Bereiche

Keimlinge heranziehen

In diesem Keimglas können Sie kleine oder große Saaten zu Keimlingen heranziehen: ganz einfach, pflegeleicht und sauber.

Trockenfrüchte einweichen

Auch zum Einweichen von Nüssen oder von Trockenfrüchten eignet sich das Glas. So sind die Lebensmittel vor Insekten geschützt.

Pflege

Pflege

Nach jeder Anwendung werden die Keimgläser in der Spülmaschine oder per Hand mit Spülmittel und Schwamm gründlich gereinigt.

Keimgläser spülen

Anschließend mit sehr heißem Wasser ausspülen und trocknen.

Keimgläser

Das Fliegengitter und den Einkochring in 30 Grad warmem Kernseifenbad mit einem Schwamm abreiben.

Körner spülen

Mit warmem Wasser nachspülen und trockentupfen.

Vor- und Nachteile

Vorteile

Gute Belüftung des Saatgutes aufgrund der großen Glasöffnung
Beim Spülen braucht kein Deckel gelockert oder aufgeschraubt werden
Wahlfreiheit bei der Größe der Gläser
Preiswert bis kostenlos

Nachteile

Der Aufwand … wenn dies denn ein Nachteil ist 🙂

Eine ausführliche Anleitung zur Sprossenzucht finden Sie unter Keimen im Glas.

Ein klasse Tipp von Pascal: „Da Putzlappen und Geschirrtücher i.d.R. die meisten Keime (also unerwünschte 😉 aufweisen, am besten die Gläser in die Spülmaschine. Falls nicht vorhanden, nach dem Spülen und Abtrocknen etwas Weingeist (96% Ethanol, unvergällt) aus einer Sprühflasche in die Gläser und auf das Fliegengitter sprühen.“ – Danke Pascal 🙂

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12 Gedanken zu „Keimglas selber machen: So geht’s schnell und preiswert“

  1. Da ich meine Samen immer mischen möchte, wäre meine Frage, ob ich sie dann einfach alle 7 Tage keimen lassen kann oder ist da etwas bedenklich beim Verzehr?
    Meistens verwende ich sie zum Brot backen, aber schon auch mal im Salat oder auf Brot.
    Danke

    Antworten
    • Hallo Micha,
      wenn du dir die Liste der Keimzeiten anschaust (siehe: Keimen im Glas), dann siehst du, dass die meisten Keimlinge nach 7 Tagen Grünzeug geworden sind. Da kann man sie schwerlich bremsen. Also, wenn du Grünes haben willst, dann kannst du sie sicherlich als solches und eben 7 Tage lang ziehen.
      Dann wäre es aber besser, wenn du sie aus dem Glas heraus nimmst und auf ein Tablett mit Vlies umsetzt. So kann sich das Grün besser entwickeln.
      Also: Wenn du deine kleine Zucht entsprechend pflegst und sie nach 7 Tagen frisch aussehen und schmecken, kannst du sie bedenkenlos essen. Und sie natürlich auch im Mix aufziehen.
      Ich hoffe, ich habe deine Frage richtig verstanden und, dass dir die Antwort hilft.

      Beste Grüße Mary

      Antworten
  2. Hey,

    Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit dem Gedanken, Sprossen zu züchten und bin begeistert von dieser Seite!

    Ich frage mich jedoch, ob die Gläser zwangsweise schräg stehen müssen, oder ob ich sie auch mit der Öffnung nach unten auf einem Rost platzieren könnte?! 

    Antworten
    • Hallo Yvonne,

      schön, dass dir die Site gefällt und Sprossen zu züchten ist eine spannende Sache. Viel Spaß dabei!

      Nun zu deiner Frage: Wenn die Gläser schräg stehen, werden die Keimlinge ausreichend belüftet und wenn du sie auf ein Rost stellst, dann bekommen die Keimlinge auch von unten Luft. Ob das hin langt, kann nur ein Versuch beantworten. Für die Schräglage spricht, dass sie lockerer im Glas verteilt liegen, eben fast über die Längsseite des Glases. Auf den Kopf gestellt liegen sie gestapelt.

      Befüllst du die Gläser nur mäßig, dann müsstest du die besten Ergebnisse mit der Kopfstellung erreichen.

      Einen Test würde ich wie folgt machen: Zwei Gläser exakt gleich (Saaten, Menge) füllen und ein Glas in Kopfstellung und das andere in Schrägstellung plazieren und schauen, wie sich welche Saaten entwickeln.

      Wenn du magst, schreib mir gerne, was du heraus gefunden hast.

      Beste Grüße Mary

      Antworten
  3. Moltontücher anstatt Fliegengitter zum Abdecken machen mehr Sinn. Moltontüchter in der passenden Größe einfach mit der Nähmaschine kurz mit Zickzackstich absichern und ausschneiden – das kann dann sogar gewaschen werden…

     

    Grüße

    Antworten
    • Hallo Bettina,
       
      danke für deinen Tipp.
       
      Der große Vorteil des Fliegengitters ist der, dass das Gitter beim Spülvorgang nicht abgenommen werden muss. Diesen Schritt kann man sich selbst bei grobgewebten Baumwolltüchern und Leinen gewöhnlich nicht sparen. Vor allem dann nicht, wenn schleimbildende Körnchen, wie z.B. der Buchweizen, im Glas keimen sollen. Der Vorteil von Tüchern ist, dass sie sich gut waschen lassen. Und das ist ja nicht unerheblich.
       
      Molton? Hm, manchmal wird unter dem Begriff “Molton” ein eher locker gewebter Baumwollstoff angeboten. Der echte 🙂  Molton, also der, der auch für Deko, im Theater und für Babywindeln Verwendung findet, ist meist von beiden Seiten aufgeraut – Molton kommt vom französischen molleton, was mit “weichem Baumwollgewebe” übersetzt wird. Dieser Molton franzt auch nicht aus. Grob gewebter Baumwollstoff dagegen ribbelt sich schnell auf und der sollte umgekettelt werden.
       
      Aber, wie gesagt, im Handel wird’s mit den Stoffbezeichnungen oft nicht so genau genommen.
       
      Liebe Grüße Mary

      Antworten
  4. Gute Idee. Doch gibt es zu bedenken ob die Fliegengitter Lebensmittelecht sind und ob sich nicht vielleicht ungesunde Inhaltsstoffe z.B. Weichmacher etc. auf die Keime übertragen

    Antworten
  5. Tolle Idee und super Anleitung – Danke!

    Vielleicht noch ein kleiner Tipp: Da Putzlappen und Geschirrtücher i.d.R. die meisten Keime (also unerwünschte 😉 aufweisen, am besten die Gläser in die Spülmaschine. Falls nicht vorhanden, nach dem Spülen und Abtrocknen etwas Weingeist (96% Ethanol, unvergällt) aus einer Sprühflasche in die Gläser und auf das Fliegengitter sprühen.

    Antworten

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